Ergonomie am Arbeitsplatz & Büro: Darauf kommt es wirklich an
Heute wird viel von Ergonomie am Arbeitsplatz gesprochen, besonders wenn es um Bürojobs und Tätigkeiten am Schreibtisch geht. Doch was sich genau hinter dem Begriff Ergonomie verbirgt und was er alles mit einschließt, ist nur wenigen wirklich bewusst. Dabei ist Ergonomie ungemein wichtig für Arbeitnehmer und Arbeitgeber gleichermaßen, denn nur ein ergonomischer Arbeitsplatz stellt optimale Produktivität sicher.
In diesem Text soll der Fokus auch auf genau diesem Aspekt der Ergonomie liegen, es geht also um die Optimierung der Arbeitsbedingungen im Büro, was Dinge wie Schreibtische, Schreibtischstühle, sonstige Einrichtung eines Bildschirmarbeitsplatzes, Raumgestaltung, Lärmpegel, Lichtverhältnisse, Raumtemperatur, Luftfeuchtigkeit oder Belüftung einschließt.
Wir zeigen Ihnen auf, wie ein Büro als Arbeitsplatz zum allgemeinen Wohlbefinden aller dort tätigen Mitarbeiter optimal eingerichtet werden kann und auch welche Regeln und Gesetze unter Umständen Grundlagen für die Ergonomie im Büro darstellen. Wobei, was im Büro gilt, umso mehr in den eigenen Räumlichkeiten im Homeoffice gelten sollte.
Das wichtigste in 30 Sekunden
- Unter Ergonomie versteht man die Wissenschaft von der Optimierung von Arbeitsbedingungen.
- Dies schließt die Optimierung der Arbeitsabläufe ebenso ein wie Aufbau und Gestaltung von Arbeitsgerät und Arbeitsumfeld.
- Im Büro betrifft Ergonomie Aspekte wie Arbeitsmöbel und Sitzhaltung, aber auch Lichtverhältnisse, Klima, Räumlichkeiten und Arbeitspausen.
- Der Bildschirmarbeitsplatz sollte an die individuellen körperlichen Bedürfnisse der Mitarbeiter angepasst sein.
- Für die Arbeitsumgebung gibt es hingegen allgemein gültige Richtwerte.
Ergonomie am Arbeitsplatz: Definition & Bestandteile
Das Wort Ergonomie kommt aus dem Altgriechischen: ἔργον ergon bedeutet „Arbeit“ oder „Werk“ und νόμος nomos ist die „Regel“ oder das „Gesetz“. Der Begriff als Bezeichnung für die Wissenschaft von der Optimierung von Arbeitsbedingungen, inklusive Abläufen und räumlichen Anordnungen geht zurück auf den polnischen Wissenschaftler Wojciech Jastrzębowski (1799 – 1882), der ihn 1857 definierte.
Man könnte Ergonomie folglich grob mit „Lehre von der Arbeit“ übersetzen, wobei man aber bedenken muss, dass es hier um die praktische Anwendung am Arbeitsplatz geht und weder um den wirtschaftlichen Aspekt der Arbeit, das wäre Ökonomie, noch um Arbeit im physikalischen Sinne (W = F ⋅ s bzw. Arbeit ist gleich Kraft mal Weg).
- Ergonomie beschränkt sich keineswegs auf den Arbeitsplatz, sondern auf die Optimierung von Arbeitsgerät, Arbeitsabläufen, Arbeitsumgebung und dergleichen im ganz Allgemeinen. Am Arbeitsplatz unterscheidet man noch einmal nach Schreibtischjobs bzw. Büroarbeit und Industrie- oder Fabrikarbeit.
- In Fabriken schließt die Ergonomie etwa die Anordnung der einzelnen Maschinen zueinander, die Optimierung von Arbeitsabläufen und auch die Verbesserung der Maschinen und der automatisierten Arbeit selbst mit ein. Aber auch die Sicherheit des Arbeitsplatzes ist eine Frage der Ergonomie, einschließlich Aspekte wie Lärm- oder gar Strahlungsbelastung.
- Im Büro bezieht die Ergonomie sich hingegen vor allem auf die Einrichtung des individuellen Arbeitsplatzes, aber auch der Räumlichkeiten. Dinge wie die Arbeitsmöbel, die Raumgestaltung und Klima werden hier miteinbezogen.

Gesetze und Regeln
Grundsätzlich sind die gesetzlichen Grundlagen für die Ergonomie am Arbeitsplatz im Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG), in der Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV) und der Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) zu finden.
- So sieht § 3 ArbSchG vor, dass der Arbeitgeber verpflichtet ist, „eine Verbesserung von Sicherheit und Gesundheitsschutz der Beschäftigten anzustreben“.
- Darüber hinaus geben DIN EN ISO 9241 „Ergonomie der Mensch-System-Interaktion“ bei Bildschirmarbeitsplätzen und DIN EN ISO 10075 „Ergonomische Grundlagen psychischer Arbeitsbelastung“ einen Einblick in Richtwerte zur Einrichtung eines ergonomischen Arbeitsplatzes.
Detaillierte rechtliche Ausführungen darüber, was genau ein Betrieb oder eine Firma sicherstellen müssen, gibt es abseits bestimmter Sicherheitsverordnungen wie etwa dem Brandschutz oder dem Tragen von Sicherheitskleidung in der Industrie nicht. Letztlich sollte jedoch der gesunde Menschenverstand gebieten, was man unter „Verbesserung von Sicherheit und Gesundheitsschutz der Beschäftigten“ zu verstehen hat.
„Beim Einrichten und Betreiben der Arbeitsstätten hat der Arbeitgeber die Maßnahmen nach § 3 Absatz 1 durchzuführen und dabei den Stand der Technik, Arbeitsmedizin und Hygiene, die ergonomischen Anforderungen sowie insbesondere die vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales nach § 7 Absatz 4 bekannt gemachten Regeln und Erkenntnisse zu berücksichtigen.“
ArbStättV § 3 Absatz 1
So findet sich in der ArbStättV zwar ein „Anhang Anforderungen und Maßnahmen für Arbeitsstätten nach § 3 Absatz 1“, der näher auf die Gestaltung des Arbeitsplatzes eingeht. Konkrete Zahlen sucht man hier jedoch vergebens, stattdessen finden sich vielfach Wörter wie „ungehindert“, „können“ oder „ausreichend“, was zugegebenermaßen reichlich undeutsch ist, wenn man andere Gesetze und Vorschriften bedenkt.
Unter 6.1 „Allgemeine Anforderungen an Bildschirmarbeitsplätze“, die in Bezug auf Ergonomie von besonderem Interesse sind, finden sich dennoch aussagekräftige Angaben wie:
„(1) Bildschirmarbeitsplätze sind so einzurichten und zu betreiben, dass die Sicherheit und der Schutz der Gesundheit der Beschäftigten gewährleistet sind. Die Grundsätze der Ergonomie sind auf die Bildschirmarbeitsplätze und die erforderlichen Arbeitsmittel sowie die für die Informationsverarbeitung durch die Beschäftigten erforderlichen Bildschirmgeräte entsprechend anzuwenden.
ArbStättV § 6.1 Absatz 1 und 2
(2) Der Arbeitgeber hat dafür zu sorgen, dass die Tätigkeiten der Beschäftigten an Bildschirmgeräten insbesondere durch andere Tätigkeiten oder regelmäßige Erholungszeiten unterbrochen werden.“
Hält ein Arbeitgeber diese Vorgaben nicht ein bzw. ist zumindest der Arbeitnehmer dieser Ansicht, bieten sich dem Arbeitnehmer im Grunde zwei Möglichkeiten, sein Recht einzuklagen, wenn der Arbeitgeber auf entsprechende Hinweise und Anregungen abweisend oder gar nicht reagiert: Entweder auf dem Rechtsweg oder vertreten durch Gewerkschaften und Arbeitnehmerverbände.

Warum Ergonomie wichtig ist – für Arbeitnehmer und Arbeitgeber
Ergonomie am Arbeitsplatz soll zum einen Arbeitsabläufe optimieren und zum anderen die Gesundheit und das Wohlbefinden der Arbeitnehmer sicherstellen und obgleich Letzteres vor allem für die Arbeitnehmer wichtig scheint, ist es auch für den Arbeitgeber wichtig, denn:
Ein gesunder und zufriedener Angestellter ist ein produktiver Angestellter. Dies erstreckt sich auch auf andere Aspekte der Arbeit wie Work-Life-Balance oder Vergütung. Wertschätzung, ausreichendes Maß an Freizeit und allgemeines Wohlbefinden steigern die Produktivität. So gibt es Untersuchungen, wonach Arbeiter mit mehr Freizeit in der Zeit, wo sie im Büro sind, so viel motivierter sind, dass sie sogar mehr erledigen als in der längeren Arbeitszeit.
Aber gerade der Aspekt Gesundheit kann die Arbeitsleistung massiv einschränken und lässt sich zudem durch Ergonomie enorm verbessern bzw. erhalten. Das betrifft zum einen Dinge wie Lichtverhältnisse, Temperatur, Belüftung der Büroräume und zum anderen die Gestaltung des individuellen Arbeitsplatzes, also Schreibtisch, Schreibtischstuhl, Bildschirm, Maus, Tastatur etc..
Eine falsche Sitzhaltung bei der Büroarbeit kann zu Rückenschmerzen, Verspannungen im Nacken, Verkrampfungen der Beine und auf lange Sicht auch zu schwerwiegenden Beschwerden in Muskulatur und Nervensystem führen. Das wiederum hat eben nicht nur einen negativen Einfluss auf die Motivation, sondern auch auf die Präsenz am Arbeitsplatz, weil der Mitarbeiter wegen Arztbesuchen und Krankheitstagen ausfällt.
Doch Ergonomie bedeutet auch, den Arbeitsplatz effektiver zu gestalten, womit die Angestellten gerade in ihrer Zusammenarbeit produktiver werden, was unweigerlich dem Unternehmen als Ganzem dient. Kurzum: Ergonomie ist für alle Beteiligten von Vorteil, denn was dem Arbeiter guttut, ist auch gut für seinen Arbeitgeber.
Ergonomie am Arbeitsplatz: Beispiele und Bereiche
Ergonomie betrifft im Büro den individuellen Schreibtischarbeitsplatz eines jeden Mitarbeiters, aber auch dessen Umgebung. Das eine wird durch die richtigen Möbel und das richtige Arbeitsgerät sichergestellt, das andere durch Räumlichkeiten, die durch Aufbau, Einteilung und Einrichtung zur Ergonomie beitragen. So können etwa separate Meetingsrooms den Lärmpegel reduzieren oder eine gute Platzierung der Schreibtisch im Verhältnis zu den Fenstern die Lichtverhältnisse optimieren.

Bürostuhl
Schreibtischstühle sind heutzutage zum Glück meist gut an die individuellen Bedürfnisse ihres Benutzers anzupassen. Denn nichts ist so wichtig bei der Vorbeugung von Verspannungen und Verkrampfungen wie die richtige Sitzhaltung. Grundlegend sollte der Stuhl nicht nur personalisierbar sein, sondern auch über eine gute Polsterung, die sich dem Körper des Sitzenden anpasst, und Armstützen verfügen.
- Um den Stuhl richtig einzustellen, orientieren Sie sich an der optimalen Sitzhaltung und gehen dabei sicher, dass die Lehnen im Lendenwirbelbereich, Rücken, Nacken und an den Armen an den Körper angepasst werden. Rücken Sie auf der Sitzfläche, die idealerweise zwischen 40 cm und 48 cm tief sein sollte, nach hinten und nehmen Sie eine aufrechte Sitzhaltung ein.
- Die Lordosenstütze sollte den Lendenwirbelbereich leicht nach vorne drücken. Die Brust strecken Sie nach vorne raus, aber spannen Sie nicht zu sehr an. Die Schultern sollten dabei leicht nach hinten gehen, ziehen Sie sie aber nicht hoch, sondern bleiben Sie entspannt. Den Nacken strecken, aber auch dabei nicht verkrampfen oder verspannen.
- Die Oberarme sollten entspannt in etwa lotrecht nach unten „fallen“ und mit den Unterarmen einen Winkel von 90° bilden. Dabei sollten die Armlehnen so eingestellt sein, dass die Unterarme locker aufliegen und sie eine Ebene mit Tischplatte oder Tastatur bilden, damit die Unterarme darauf durchgehend aufliegen können.
- Auch die Beine – also Ober- und Unterschenkel zueinander – sollten einen rechten Winkel bilden. Die Füße sollten dabei fest auf dem Boden stehen. Bei kleineren Personen kann daher zusätzlich eine Fußstütze sinnvoll sein, aber wirklich nur, wenn sie benötigt wird, da sie sonst eher störend ist.
Schreibtisch
Auch der Schreibtisch sollte idealerweise höhenverstellbar und an die Bedürfnisse der Person, die davor sitzt, anpassbar sein. Dabei sollte er zudem auf den Schreibtischstuhl und vice versa abgestimmt werden.
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- Die durchschnittliche Höhe der meisten Schreibtische bewegt sich zwischen 70 cm und 75 cm, wobei ein guter höhenverstellbarer Schreibtisch sowohl die Arbeit im Sitzen als auch im Stehen erlaubt und leicht – am besten auf Knopfdruck – in einem Bereich von 60 cm bis 125 cm verstellbar ist, um dem Benutzer jedweder Körpergröße einen Wechsel zwischen sitzender und stehender Arbeitshaltung zu erlauben.
- In der idealen Sitzposition sollte die Tischplatte sich genau unter den Armen befinden, also mit den Armlehnen des Schreibtischstuhls eine Linie bilden. Im Stehen sollten Ober- und Unterarme im aufrechten Stand ebenfalls einen 90°-Winkel bilden und die Unterarme locker aufliegen können.
- Die Tischplatte sollte mindestens 80 cm tief sein, um dem Benutzer die Möglichkeit zu geben, die Beine unter dem Tisch hin und wieder auszustrecken, denn obgleich die ideale Sitzposition für den Großteil der Arbeitszeit eingehalten werden sollte, ist es auch enorm wichtig, die Körperhaltung hin und wieder zu variieren. Die optimale Breite der Tischplatte beträgt 160 cm oder mehr.
- Die Tastatur ist idealerweise 10 cm von der Tischkante entfernt, damit ein Teil des Unterarmes bequem vor ihr aufliegen kann und die Hände gut gestützt sind.
- Der Bildschirm sollte so auf dem Tisch aufgestellt sein, dass sich sein Mittelpunkt einige Zentimeter unter Augenhöhe bzw. die obere Bildschirmkante etwa auf Augenhöhe befindet.
- Es sollte Tageslicht in die Büroräume fallen und den Raum insgesamt erhellen, doch ist Licht, das direkt auf den Bildschirm fällt, irritierend, weshalb die Computerbildschirme nicht dem Fenster direkt gegenüber stehen sollten, um störende Reflexionen zu vermeiden, und die eigentliche Arbeitsplatzbeleuchtung von einer weiteren indirekten künstlichen Lichtquelle kommen sollte, die vor allem die Tastatur, nicht aber den Bildschirm anstrahlt.
Computer-Zubehör
Die meisten Bürotätigkeiten werden heutzutage am Computer erledigt. Auch hier kann das Equipment einen wesentlichen Vorteil bieten:
- Dabei ist ein größerer Bildschirm nachweislich von Vorteil und steigert die Effektivität. Laut einer Studie der Universität von Utah arbeiten Menschen an einem Bildschirm mit 24“ Bildschirmdiagonale 52 % schneller als an einem 20-Zoll-Bildschirm. Wobei man an diesem immer noch 44 % effektiver ist als an einem kleinen Bildschirm mit 18“.
- Der Bildschirm sollte so positioniert sein, dass der Abstand zu den Augen 50 cm bis 70 cm beträgt und sich die Oberkante des Bildschirms etwa auf Augenhöhe befindet, was im Zweifelsfall durch höhenverstellbare Bildschirme erzielt werden kann. Ferner sollten störende Reflexionen durch Sonneneinstrahlung oder Innenbeleuchtung vermieden werden, was vor allem durch die richtige Positionierung der Tische im Verhältnis zu Fenstern und Deckenlampen erzielt werden kann.
- Ergonomisch geformte und vertikale Mäuse bieten den Vorteil, dass sie schonender für die Hand sind, allerdings nur, wenn sie auch zur Hand des Benutzers passen.
- Eine gepolsterte Unterlage für das Handgelenk entlastet die Hände und Arme ebenfalls. Die Hände ermüden langsamer und Sehnenscheidenentzündungen fallen seltener an. Eine solche kissenähnliche Unterlage empfiehlt sich auch für den Bereich vor der Tastatur und der Maus, damit die Hände erhöht aufliegen und die Handgelenke geschont werden.
Das Büro und Umgebung
Zur Ergonomie zählen nicht nur der individuelle Bildschirmarbeitsplatz, der ausreichend Bewegungsfreiraum bieten sollte, sondern auch die Räumlichkeiten. Diese sollten bestimmte Lichtverhältnisse, Temperatur, Belüftung, Luftfeuchtigkeit, Größe und Lärmpegel, den sie nicht überschreiten, haben.
Der Raum sollte über Fenster verfügen, die Tageslicht und frische Luft hereinlassen, wobei die Bildschirme jedoch so aufgestellt sein sollten, dass es nicht zu störenden Reflexionen durch das einfallende Sonnenlicht kommt, weshalb es je nach Aufbau des Raums auch Möglichkeiten zur (teilweisen) Abdunkelung geben sollte.

Die optimale Raumtemperatur
- Beim Lüften empfiehlt sich fünfminütiges Stoßlüften, denn: Die Raumtemperatur sollte konstant sein und zwischen 20 °C und 22 °C liegen, weshalb sich gerade in höheren Bürogebäuden Klimaanlagen empfehlen, da die Temperaturen im Sommer schnell die 30 °C-Marke knacken, was die Arbeitsleistung nachweislich negativ beeinflusst.
- Zu kalte Räume sind aber in der Tat noch schädlicher für die Arbeitsleistung, wohingegen die Leistungsfähigkeit bis 25 °C sogar noch gesteigert werden soll, wenn man Alan Hedge von der Cornell Universität Glauben schenkt.
Die optimale Luftfeuchtigkeit
Die Luftfeuchtigkeit sollte zwischen 40 und 60 Prozent liegen, was nicht nur durch regelmäßiges Lüften, sondern vor allem durch großblättrige Zimmerpflanzen und Luftbefeuchter gewährleistet werden kann.
Beleuchtung
Künstliches Licht sollte die Arbeitsplätze am besten indirekt beleuchten, um auch hier keine Reflxionen zu verursachen oder die Augen zu schnell zu ermüden. Gegen die Decke gerichtete Deckenleuchten, die ein sanftes warmes Licht abgeben oder Wandstrahler, bei denen das Licht von der Wand reflektiert wird, sind daher Lampen an den Schreibtischen selbst vorzuziehen.
Geräuschkulisse
Auch die Geräuschkulisse ist zu beachten, so sollte der Lärmpegel die 55 dB nicht überschreiten. Deshalb sollten Büroräume (gerade bei kreativen Tätigkeiten) zwar hoch, aber nicht zu groß und voll sein, denn viele Mitarbeiter machen auch viel Lärm.
- Telefon oder Meetingräume können als Rückzugsraum genutzt werden
- Ebenfalls sollten bestimmte Regel definiert werden, welche lauten Tätigkeiten nicht im gemeinsamen Büroraum nachgegangen werden.
- Das Tragen von Kopfhörern sollte gestattet sein, sodass es möglich ist, sich zurückzuziehen und in die Arbeit zu vertiefen.
Geruchsbelastung
In vielen Büros gibt es Küchen, sodass Speisen aufgewärmt werden können. Auch Pausenräume sollte angeboten werden. Sicherlich werden auch Speisen im Büro verzehrt. Es sollte aber auch hier Rücksicht aufeinander genommen werden. Nicht jeder fühlt sich wohl, wenn starke Essensgerüche im Büro vorhanden sind.
Bewegung und frische Luft
Nun ist es aber selbst beim perfekt ergonomischen Traumarbeitsplatz immer noch überaus wichtig, dort nicht über die Gesamtheit der Arbeitszeit zu verweilen. Zur Ergonomie am Arbeitsplatz gehören auch Pausen von der Tätigkeit am Schreibtisch, in denen sich Mitarbeiter mal etwas bewegen und die Büroräume auch verlassen können.
- Das heißt nicht nur Essenspausen, sondern hin und wieder die Möglichkeit einzuräumen, sich die Füße zu vertreten und auch mal ins Freie zu gehen und etwas frische Luft schnappen zu können.
- Denn nach etwa 45 Minuten lassen Konzentration und Leistungsfähigkeit merklich nach, weshalb dies etwa auch die Intervalle von Schulstunden sind. Man sollte sich als Arbeitgeber nicht dem Trugschluss hingeben, dass ein Arbeitnehmer, der über Stunden am Schreibtisch verbleibt, produktiver wäre.
- Ganz im Gegenteil: Wer immer mal kurze Pausen einlegt, arbeitet zwischen diesen Pausen konzentrierter und zügiger, erreicht also letztendlich mehr.
Selbst während man am Schreibtisch verbleibt, gilt: Hin und wieder die Augen entspannen und nicht auf den Bildschirm glotzen, sich bewegen, mal strecken oder entspannt zurücklehnen, schlicht die Körperhaltung variieren.
Optimal ist es, wenn der Arbeitgeber von sich aus Möglichkeiten zur Bewegung und Lockerung und auch dem Aufenthalt an der frischen Luft in das Gesamtkonzept des Büros mit aufnimmt und anbietet.

Übungen zur Auflockerung
Aller Ergonomie zum Trotze können bei der Arbeit am Schreibtisch jene Beschwerden, die nach Möglichkeit durch die Ergonomie verhindert werden sollen, immer noch auftreten, da eine völlig verlässliche Prävention praktisch unmöglich ist. Sind die Beschwerden einmal da, will man Abhilfe schaffen.
- Bei Kopfschmerzen helfen natürlich Arzneimittel wie Aspirin oder Paracetamol, doch will man nicht immer gleich zur Tablette greifen, sofern sie überhaupt griffbereit ist. Eine sanfte Massage der Schläfen in wechselnder Richtung (also mal mit und mal gegen den Uhrzeigersinn) kann hier Abhilfe schaffen.
- Eine der häufigsten Beschwerden bei langer Bildschirm- und Schreibtischarbeit sind Verspannungen der Muskulatur in Nacken und Schultern, wobei Erstere nicht selten auch die Kopfschmerzen bedingen. Hier helfen Dehn- und Lockerungsübungen.
- Bei Nackenschmerzen: In aufrechter Sitzhaltung die Sitzfläche mit der rechten Hand seitlich umgreifen und die linke Hand mit nach außen weisendem Ellenbogen auf den Kopf legen. Anschließend den Kopf leicht durch die linke Hand geführt zur linken Schulter hin neigen. Danach spiegelverkehrt, also auf der anderen Seite wiederholen.
- Bei verspannter Schulter: Eine simple Lockerungsübung ist es, in entspannter Sitzhaltung die Schultern kreisen zu lassen und dabei die Kreisrichtung hin und wieder zu wechseln. Bei einer anderen Übung nehmen Sie die Schultern erst nach vorne, heben sie dann an und rollen sie dabei nach hinten ab. Beim Anziehen atmen Sie ein, wenn Sie die Schultern fallen lassen aus. Wiederholen Sie die Übung anschließend drei- bis viermal.
- Gegen einen schmerzenden Rücken kann es helfen, die Arme im Sitzen einmal in jeder Richtung (nach vorne, unten, hinten, oben) kräftig auszustrecken.Eine andere Übung: Stellen Sie sich mit schulterbreit auseinanderstehenden Füßen hinter einen Stuhl und halten Sie sich dabei mit der linken Hand an dessen Lehne fest. Anschließend lassen Sie den anderen Arm hinter dem Rücken kräftig nach links schwingen. Auch diese Übung wiederholen Sie danach seitenverkehrt.
- Gegen taube und verkrampfte Beine hilft ganz grundsätzliche jegliche Art von Bewegung der Beine: Aufstehen, Ausstrecken usw. Eine Übung wollen wir Ihnen dennoch mit auf den Weg geben. Dazu stellen Sie ich zunächst mit durchgedrückten Beinen auf die Zehenspitzen und halten diese Position für ein paar Sekunden, ehe Sie das Gewicht nach hinten verlagern und dann Fuß abrollen, bis Sie auf den Fersen stehen. Ziehen Sie die Zehenspitzen dabei so weit wie möglich nach oben.
Tipps für noch mehr Wohlbefinden
Wollen Sie die Ergonomie am Arbeitsplatz weiter optimieren, ist es gewiss nicht verkehrt, auch auf die Wünsche der Mitarbeiter einzugehen. Um dies zu organisieren, bieten sich gemeinsame Workshops an, bei denen Sie im Team weitere Konzepte zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen erarbeiten können. Aber auch wir wollen Ihnen noch ein paar Anregungen mit auf den Weg geben.
- Sport, der vor allem dazu dient, fit zu bleiben, Beschwerden vorzubeugen und sich hin und wieder etwas zu bewegen und nicht etwa auf Leistung betrieben wird, kann auch in der Gruppe angeboten werden, was zwei entscheidende Vorteile bietet: Alle Mitarbeiter machen zeitgleich eine Bewegungspause und dadurch, dass man nicht alleine ist, ist die Motivation zum Sport größer. Man fühlt sich eher dazu angehalten, sich an den Übungen aktiv zu beteiligen.
- Wobei man die Mitarbeiter nicht nur dazu animieren sollte, sich selbst zu bewegen. Hin und wieder ist auch wirkliche Entspannung von Nöten. Um dabei dennoch Verspannungen und Verkrampfungen vorzubeugen, kann der Arbeitgeber seinen Arbeitskräften Massagen anbieten, die diese dann etwa einmal wöchentlich in Anspruch nehmen können. Eine solche Initiative seitens des Arbeitgebers zeigt zudem Wertschätzung gegenüber den Angestellten, was wiederum die Motivation und damit die Produktivität steigert.
- Vielleicht befinden Sie oder Ihre Mitarbeiter sich ja gar nicht in einem gemeinsamen Bürogebäude, sondern arbeiten im Homeoffice, womit natürlich jeder selbst für seine Ergonomie verantwortlich ist und dafür Sorge tragen muss, sich genügend zu bewegen und Pausen einzulegen. Machen Sie sich eigenverantwortlich einen Zeitplan, eine klare Struktur, an die Sie sich halten und in der Sie regelmäßige Pausen verankern und sich in Ihnen auch bewegen.